30. Juni 2008

Unser Wasserreservoir

Unsere Lagune im Condominio, offiziell das Reservoir für die Bewässerung der Pflanzen und Bäume, in Zukunft eventuell auch mal "schiffbar", hat auch noch keine Fische, aber eigentlich fehlt nur die Parkbank.

26. Juni 2008

Und schon wieder sind drei Wochen rum

Ich habe mein Auto dann zu meinem Geburtstag bekommen, was natürlich ein Bomben-Geschenk an mich selbst war. Somit hatte es dann auch schon sein Nummerschild, und ich bin jeglicher Diskussion aus dem Weg gegangen, dass man zwar ohne Nummernschild fahren darf, jedoch sich auf den gebührenpflichtigen Autobahnen nicht von der Polizei erwischen lassen darf, da das Auto ja von den automatischen Mautstationen ohne Nummernschild nicht erfasst werden kann. D.h, die Autobahngesellschaft kann einem keine Rechnung schicken. In der chilenischen Realität fahren zwar fast alle neuen Autos ohne Nummernschild auf der Autobahn, da ja die Polizei so und so nicht kontrolliert, aber ein Strafzettel wäre noch ein schöneres Vorgeburtstagsgeschenk gewesen.

Das Auto ist ein Subaru New Impresa 1.5, knallrot, hat einen Boxermotor und ständigen 4-Rad-Antrieb, 107 PS, und er gefällt mir sehr gut. Vor allem auf ungepflasterten Strassen ist er sehr laufruhig. Und ich muss immer aufpassen, dass ich nicht zu sehr über die 120 km/h herausschiesse, die hier auf der Autobahn erlaubt sind.


Am 14. Juni haben wir meinen Geburtstag mit ca. 12 kg Fleisch auf dem Grill, Kartoffelgratin und vielen Salaten gefeiert. Wir hatten herrlichstes Wetter, und da ich schon ab mittags eingeladen hatte, konnten wir den ganzen Nachmittag im T-shirt draussen verbringen. Ab 17:00 Uhr wird es dann aber schnell richtig kalt, ab 6 Uhr ist ja auch dunkel, woraufhin nur noch einige Gäste noch blieben. Diesmal habe ich mir auch den Luxus erlaubt, das Carmen mir mit dem Abwasch und hin- und herräumen geholfen hat, denn sonst ist eine solche Fete als alleinige Gastgeberin doch anstrengend.
Meine Beschäftigung am letzten Wochenende habe ich schon Eike erzählt, ich werde sie einfach wiederholen:

Ich habe am Wochenende mit meiner Speisekammer gekämpft, d.h. ich habe die Regale angebracht. Da wir ja Ytong-Wände haben, hatte mir Beate Anfang des Jahre spezielle Fischerdübel mitgebracht, die man, wenn man das Loch gebohrt hat, noch mit dem Hammer reinschlagen muss, damit sie sich in dem weichen Material verhaken. Tja, entweder ist frau sehr schwach (mir tat der Arm schon nach einem Dübel weh) oder die Ytong-Wände sind hier härter, da sie ja wegen der Hitze + Erdbeben eine andere Zusammensetzung haben als in Deutschland. Auf jeden Fall habe ich fünf von acht Dübeln reinbekommen, und in die anderen Löcher dann doch normale Dübel gesteckt. Und von den fünf Fischerdübeln waren 2 scheinbar nach innen hin so verformt, dass ich hinterher die Schraube nicht ganz reindrehen konnte.
Das Resultat: Das Regal hängt, sieht gut aus, ich musste jedoch die Wand mit Spachtelmasse und Farbe retouschieren, damit man die verfehlten Hammerschläge nicht mehr so sieht ! :-) Und ... ich werde für die Weinflaschen doch ein Regal kaufen, dass ich unter das unterste Brett schieben kann.

Ansonsten hatte ich Besuch von der Behörde für das Abwasser (die das Abwassersystem abgenommen hat), vom Gaslastwagen (da ich kein Gas mehr hatte und schon mit meinem gusseisernen Ofen heizte), von einer Freundin (mit der ich schön gekocht und gut gegessen habe) und von einer angehenden Landschaftsgärtnerin + einem Rasenspezialisten. Diese beiden wollen mir einen Kostenvoranschlag für meinen Garten machen. Über Langeweile konnte ich mich nicht beklagen! Puh!

Den Kostenvoranschlag für den Garten rund ums Haus habe ich auch schon bekommen. Und es ist finanzierbar, so dass ich wahrscheinlich am Sonntag noch einmal die Einzelheiten abklären werde und dann wohl bald tatsächlich Rasen um das Haus haben werde (neben anderen Pflanzen). In einer zweiten Phase werden dann der vordere Teil des Grundstückes und die Obstbaumplantage drankommen.

Bis bald!

4. Juni 2008

Anfang Juni

Der Ort Chaitén und die Gegend 50 km um den Vulkan sind immer noch evakuiert, die Einwohner dürfen erst in zwei Monaten wieder zurück. Inzwischen hat sich die Asche mit Regen vermischt, und es sollen auch einige Häuser vom Waser weggespült worden sein.

Laut Wikipedia ist übrigens erst 1994 festgestellt worden, dass der "Hügel Chaitén" ein Vulkan ist, der dann Chaitén genannt wurde. Ich nehme an, das erklärt, warum er so schwer auf der Landkarte zu finden ist. Er liegt nur 10 km ausserhalb des Ortes Chaitén, der ca. 4000 Einwohner hat(te).

Auch in Santiago ist der Regen eingezogen. Alle Befürchtungen, dass wir nach schon zwei "trockenen Wintern" wieder einen trockenen Winter bekommen würden, sind damit vom Tisch. Und heute durfte ich dann auch schon über die üblichen Pfützen springen, und beim Autofahren aufpassen, den Fussgängern keine Dusche zu verpassen. Es ist nicht überall so schlimm wie auf diesem Foto, aber es ist real.

Mein Haus ist bisher dicht, mit der Zentralheizung auch angenehm warm (welch Luxus hier!). Gestern haben mir beim Heimkommen die Hunde mit ihren ach so trockenen Pfoten die ganze Hose eingesaut, die somit in der Waschmaschine landen wird. Heute habe ich vorgebeugt und werde am Tor meine Regenhose anziehen! Wahrscheinlich eine gute Idee, da es heute deutlich mehr geregnet hat. Zwischen Ricardas und meinem Haus können wir uns auch nur noch in Gummistiefeln bewegen, die Matschbrocken bleiben so richtig schön an den Stiefeln hängen, und die wiegen dann .... tja, das Landleben ist schon unterhaltsam!

Und die Berge sind natürlich schon herrlich weiss. Bisher war es aber noch nicht wieder richtig sonnig und klar, um eines der Traumfotos mit den schneebedeckten Anden zu schiessen.


Seit dieser Woche ist es im Büro auch etwas ruhiger. Wir haben letzte Woche unseren grossen Kongress hinter uns gebracht - 4 Tage Stress und immer erst um Mitternacht zu Hause. Und am Freitag auch noch Smogalarm, meine Autonummer endet mit "1", die Zahlen 1 und 2 waren zum Fahren gesperrt zwischen 7:30 und 21:00 Uhr. D.h., ich musste am Freitag vor 7:30 Uhr im Büro sein. Das war mir so gerade das richtige "Heimkommgeschenk" donnerstags nachts, als ich es im Radio hörte. Samstag nacht war nach dem Abbau Ende, und am Sonntag bin ich um 11:30 Uhr aufgewacht. Ich weiss nicht, wann mir das das letzte Mal passiert ist, dass ich so lange durchgeschlafen habe.

Und die gute Nachricht dieser Woche: Ich kratze gerade mein Geld zusammen, denn ich werde mir zum Geburtstag ein neues Auto "schenken". Bzw. schenke müssen, da mein Auto in letzter Zeit zu gerne in der Werkstatt ist. Mal sehen, ob es klappt, dass ich es am Samstag schon kriege. Dann stelle ich es euch vor (mehr wird noch nicht verraten). Die Gebrauchtwagenpreise sind hier übrigens immer wieder ein Hammer. Ich bekomme für meinen 5 Jahre alten Corsa (brasilianische Fertigung) noch 50% des Neukaufpreises - und das vom Autohändler, der den Corsa in Zahlung nimmt.